Industrie & Wirtschaft

9 Prozent aller Vollzeiterwerbstätigen arbeiteten 2021 mehr als 48 Stunden pro Woche

9 Prozent aller Vollzeiterwerbstätigen arbeiteten 2021 mehr als 48 Stunden pro WocheBildquelle: pixabay.com / SnapwireSnaps
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  • Vollzeiterwerbstätige zwischen 55 und 64 Jahren mit 11,4 % am häufigsten betroffen
  • Überlanges Arbeiten vor allem bei Führungskräften und Selbstständigen verbreitet

Lange Arbeitszeiten haben Einfluss auf die Arbeitsbelastung und die Zeit, die neben der Arbeit für Familie und Freizeit übrigbleibt. Im Jahr 2021 arbeiteten 8,8 % der Vollzeiterwerbstätigen gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche. Dies gilt als überlange Arbeitszeit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war fast jede und jeder zweite Selbstständige mit Beschäftigten (49,9 %) von überlanger Arbeitszeit betroffen. Im Durchschnitt arbeiteten Vollzeiterwerbstätige ab 15 Jahren 40,5 Stunden in der Woche.

Überlange Arbeitszeiten abhängig von Alter und Geschlecht

Generell gilt: je älter die Erwerbstätigen, desto länger die Arbeitszeiten. Während 1,6 % der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, lag dieser Anteil bei den Erwerbstätigen in Vollzeit zwischen 55 und 64 Jahren bei 11,4 %. Vollzeiterwerbstätige Männer wiesen mit 10,5 % deutlich häufiger überlange Arbeitszeiten auf als Frauen (5,4 %). Einer der Gründe für die deutlichen Unterschiede ist der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften (29,4 %), die eher in höheren Altersgruppen und bei Männern zu finden sind.

Nur knapp ein Drittel der Führungskräfte sind Frauen

Bei Führungskräften gibt es weiterhin deutliche Geschlechterunterschiede. So lag der Frauenanteil an Führungspositionen mit 29,2 % im Jahr 2021 deutlich niedriger als der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen von 46,8 %. Auch wenn sich heute mehr Frauen in Führungspositionen befinden als noch vor knapp 30 Jahren (1992: 25,8 %), waren 2021 immer noch sieben von zehn Führungskräften männlich.

Selbstständige haben später Feierabend

Nicht nur überlange Arbeitszeiten, sondern auch das Arbeiten am Abend und in der Nacht hat einen Einfluss auf die zur Verfügung stehende Freizeit. 14,9 % der Erwerbstätigen arbeiteten 2021 regelmäßig am Abend, das heißt zwischen 18 und 23 Uhr. Selbstständige mit Beschäftigten (30,6 %) waren mehr als doppelt so häufig am Abend im Einsatz wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (13,9 %). 4,2 % der Erwerbstätigen arbeitete regelmäßig zwischen 23 und 6 Uhr. Männer (5,4 %) waren deutlich häufiger betroffen als Frauen (2,8 %).

Weitere Ergebnisse zur Qualität der Arbeit

Diese und weitere Aspekte zur Qualität der Arbeit stehen auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/qda zur Verfügung. Zu den insgesamt sieben Themenbereichen zählen unter anderem Arbeitssicherheit und Gleichstellung, Arbeitszeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Beschäftigungssicherheit. Weitere Daten zur Qualität der Arbeit im europäischen Vergleich finden Sie in der Datenbank des europäischen Statistikamts Eurostat.

Methodischer Hinweis:

Bei den Angaben handelt es sich um Erstergebnisse der Arbeitskräfteerhebung aus dem Jahr 2021. Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde 2020 methodisch neugestaltet. Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus sind auf einer Sonderseite verfügbar.

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